Weltgesundheitstag: Machen Haustiere uns wirklich glücklicher und gesünder?
- Leonie Widnowski
- 7. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Apr.

Der Weltgesundheitstag soll uns daran erinnern, wie wichtig unsere körperliche und psychische Gesundheit ist. Vielleicht hast du heute schon bewusster geatmet, etwas Gesundes gegessen oder bist spazieren gegangen? Und wenn du ein Haustier hast, hast Du sogar einen weiteren wichtigen Gesundheitsfaktor direkt an deiner Seite!
Denn: Haustiere machen uns gesünder, dass sagt nicht nur dein Gefühl, sondern auch die Wissenschaft. Ob Hund, Katze oder Kaninchen: Tiere haben eine verblüffend positive Wirkung auf unseren Körper und Geist.
Warum machen uns Haustiere glücklicher und gesünder?
Wenn du schon einmal einen Hund gestreichelt oder mit Deiner Katze gekuschelt hast, kennst du das beruhigende Gefühl, das Tiere auslösen. Tatsächlich zeigen zahlreiche Studien, dass Tiere in vielerlei Hinsicht unsere Gesundheit fördern:

Stressabbau: Blutdruck, Herzfrequenz und Cortisolspiegel sinken bei positiver Interaktion mit Tieren.
Ausschüttung von Glückshormonen: Beim Streicheln oder Kuscheln wird Oxytocin ausgeschüttet – das sogenannte Bindungshormon.
Stärkung des Immunsystems: Menschen mit Hund oder Katze sind oft seltener krank und erholen sich schneller.
Emotionale Unterstützung: Haustiere geben uns das Gefühl von Nähe, Liebe und Sinn – besonders in schwierigen Zeiten.
Was sagt die Wissenschaft konkret?
Ein paar beeindruckende Studienergebnisse:
Eine Studie der Konkuk University in Südkorea lieferte kürzlich neue Einblicke, was bei der Interaktion mit Tieren im Gehirn passiert. Die Ergebnisse des Teams um Onyoo Yoo zeigen, dass sich beim Spielen und Kuscheln mit den Vierbeinern die Gehirnströme verändern, sodass wir Menschen uns entspannter fühlen und gleichzeitig konzentrierter sind.
Forschende der Universität Basel haben Anfang 2022 herausgefunden, dass das Streicheln eines Hundes starke Reaktionen im Gehirn auslöst – insbesondere im präfrontalen Kortex des menschlichen Gehirns, der zur Regulierung und Verarbeitung sozialer und emotionaler Interaktionen beiträgt.
Ebenfalls im Jahr 2022 zeigten die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie der University of Florida, der University of Michigan und der Virginia Commonwealth University, dass tierische Begleiter dazu beitragen, Gedächtnisverlust und kognitiven Verfall zu verzögern. Besonders positiv wirkte sich der Haustierbesitz auf das verbale Gedächtnis aus, etwa beim Erinnern von Wörterlisten.
Die britische Forscherin Deborah Wells konnte durch verschiedene Studien zeigen, dass Hundehalter seltener krank werden und bessere Heilungschancen haben. Hundehalter leiden außerdem seltener unter Ängstlichkeit, Einsamkeit und Depression. Diese Effekte wurden insbesondere bei Singles beobachtet.
Amerikanischen Forschende bewiesen, dass die Tiere ihren Haltern soziale Unterstützung bieten und auch die sozialen Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und Sinnhaftigkeit erfüllen und in schwierigen Situationen sehr gut unterstützen.

Haustiere als tägliche Gesundheitsbooster
Viele Haustierhalter schätzen neben den neurobiologischen Effekten auch den positiven Einfluss auf ihren Lebensstil:
Bewegung: Ein Hund bringt dich täglich an die frische Luft – gut für Körper, Kreislauf und Psyche.
Struktur im Alltag: Tiere brauchen Futter, Pflege und Aufmerksamkeit – das gibt auch dir Rhythmus und Stabilität.
Soziale Interaktion: Haustiere fördern den Kontakt mit anderen – sei es beim Spaziergang, im Tierpark oder online.
Kinder und Tiere – ein starkes Team für die Entwicklung
Schon kleine Kinder profitieren davon, mit einem Tier aufzuwachsen und lernen dadurch:
Verantwortung übernehmen
Rücksicht und Empathie zeigen
Struktur im Alltag leben
Durch die tägliche Pflege entsteht eine enge Bindung, die das Vertrauen und Selbstbewusstsein stärkt – wichtige Bausteine für eine gesunde emotionale Entwicklung.
Gesundheit mit Verantwortung
Bei allen positiven Effekten, die ein Haustier für die Gesundheit seines Besitzers mitbringt, darf man eines nicht vergessen: Ein Haustier ist kein Gesundheitsprodukt, sondern ein Lebewesen.
Bevor du dir ein Haustier anschaffst, überlege dir:
Hast du langfristig Zeit?
Kannst du die Kosten für Futter, Tierarzt & Pflege stemmen?
Bist du bereit, Verantwortung zu übernehmen – auch an stressigen Tagen?
Wenn das alles passt, ist dein Haustier nicht nur dein bester Freund, sondern auch dein ganz persönlicher Gesundheitscoach.
Fazit: Dein Haustier – dein Gesundheitscoach auf vier Pfoten
Der Weltgesundheitstag ist der perfekte Anlass, sich bewusst zu machen, wie wertvoll Haustiere für unsere Gesundheit sind. Ob Du bereits einen tierischen Gefährten hast oder darüber nachdenkst – achte darauf, dass es für beide Seiten passt.
Tipp für dich: Haustiere und deine mentale Gesundheit – Teste dich selbst!
Du willst wissen, wie stark deine Bindung zu deinem Tier ist oder wie du durch dein Haustier von gesundheitlichen Vorteilen profitieren kannst?
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Quellen:
Yoo O, Wu Y, Han JS, Park SA (2024). Psychophysiological and emotional effects of human–Dog interactions by activity type: An electroencephalogram study. PLOS ONE 19(3): e0298384.
Marti R, Petignat M, Marcar VL, Hattendorf J, Wolf M, et al. (2022). Effects of contact with a dog on prefrontal brain activity: A controlled trial. PLOS ONE 17(10): e0274833.
Wells, D. L. (2007). Domestig dogs and human health: An overview. Britisch Journal of Helath Psychology, 12, 145-156.
Clark Cline, K. M. (2010). Psychological effects of dog ownership: role strain, role enhancement, and depression. Journal of Social Psychology, 150, 117-131.
McConnell, A. R., Brown, C.M., Shoda, T. M., Satyton, L. E. &Martin, C. E. (2011). Friends with benefits: On the positive consequences of pet ownership. Journal of Personality and Social Psychology, 101, 1239-1252.
Gillet, L. et al. (2025). Perceived costs and benefits of companion dog keeping based on a convenience sample of dog owners. In: Scientific Reports.
Text von Stephanie Hahn
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